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Deutscher Tierschutzbund zum Koalitionsvertrag: Große Chance für den Tierschutz

Pressemeldung vom 24.11.2021

Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die im Koalitionsvertrag vereinbarten Tierschutzpläne der Ampel-Koalition ausdrücklich. Zwanzig Jahre nach der Einführung des Staatsziels Tierschutz scheint die zukünftige Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP die seit Jahren überfälligen Verbesserungen im Tierschutz nun angehen zu wollen. An welchen Stellschrauben im Tierschutz die neue Regierung dringend ansetzen muss, hatte der Deutsche Tierschutzbund in den letzten Wochen und Monaten im Rahmen seiner Bundestagswahlkampagne „Mein Schicksal – Deine Wahl“ klargestellt.

„Seit Einführung des Staatsziels Tierschutz im Jahr 2002 macht sich erstmals eine Bundesregierung auf den Weg, dieses hehre Ziel politisch mit Leben zu füllen. Der Koalitionsvertrag zeigt die Bereitschaft, unsere Forderungen umsetzen und dem Tierschutz einen politischen Stellenwert einzuräumen, den die Vorgängerregierung konsequent verweigert hat. Neue politische Wege im Tierschutz werden wir gern vertrauensvoll, aber konstruktiv-kritisch begleiten und unterstützen“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Aus Sicht des Verbandes müssen die gesteckten Ziele in den kommenden vier Jahren zügig angegangen werden. Der Schutz der Tiere müsse politisch klar über die Nutzung der Tiere gestellt werden - egal, ob in der Landwirtschaft, der Forschung oder der Heimtierhaltung. Obwohl das Staatsziel Tierschutz dies bereits seit zwanzig Jahren gebietet, scheiterte es bisher weitestgehend an der politischen Umsetzung.

Ambitionierte Tierschutzziele

Die Ampel-Koalition will laut Koalitionsvertrag die Nutztierhaltung artgerecht umbauen, bestehende gesetzliche Lücken schließen und Lebendtiertransporte in Drittstaaten stark beschränken. Letztere sollen nur noch erlaubt sein, wenn tierschutzgerechte Versorgungseinrichtungen auf der Route nachgewiesen sind. Für die geplante verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung auf Produkten sollen auch Transport und Schlachtung der Tiere entscheidend sein. Zur Reduktion von Tierversuchen will man eine Strategie vorlegen und die Alternativmethodenforschung stärken. Für Hunde sieht der Koalitionsvertrag eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht vor. Der Onlinehandel mit Heimtieren soll eingeschränkt werden, indem eine Identitätsüberprüfung verpflichtend wird. Tierheime sollen durch eine Verbrauchsstiftung finanziell unterstützt und ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht und -haltung vorangetrieben werden. Zudem will die Ampel-Koalition auf Bundesebene das Amt eines Tierschutzbeauftragten einführen sowie Teile des Tierschutzrechts ins Strafrecht überführen, sodass härtere Strafen bei Verstößen möglich sind.

Mehr Infos zur Kampagne „Mein Schicksal – Deine Wahl“: www.2021-tierschutz-wählen.de

Quelle: Dt. Tierschutzbund

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