Pressemeldungen

Alle Tiere brauchen Schutz! 65 Jahre Deutscher Tierschutzbund, Landesverband Bayern e.V. Mitgliederversammlung mit Festakt in München

Pressemeldung vom 21.06.2022

Mitte der 50er Jahre wurde der „Landesverband Bayerischer Tierschutzvereine“ mit damals 15 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen und mit seiner Eintragung ins Vereinsregister 1956 rechtsfähig. Heute gehören dem Verband 114 Mitgliedsvereine mit ca. 85 vereinseigenen Tierheimen in Bayern an. 65 Jahre organisierter Tierschutz im Freistaat waren Anlass für Rückschau, Bilanz und Blick in die Zukunft. An der pandemiebedingt aus dem letzten Jahr verschobenen, festlichen Mitgliederversammlung, die musikalisch von den Nymphenburger Streichersolisten unter der künstlerischen Leitung von Angelika Lichtenstern umrahmt wurde, konnten die Delegierten zahlreiche Ehrengäste aus Behörden, Politik und vom Dachverband begrüßen.

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, hob in seinem Grußwort die großen Leistungen der Mitgliedsvereine im täglichen Einsatz für das Wohl der Tiere hervor und dankte für die gute Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landesverband

Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, würdigte in einer Videobotschaft das ehrenamtliche Engagement des Bayerischen Landesverbandes und seiner Mitgliedsvereine als Sprachrohr für die Tiere und die Verbreitung des Tierschutzgedankens. Er zollte der facettenreichen Arbeit der Tierheime hohen Respekt. Diese sind nicht nur wichtige Partner der Kommunen bei der Aufnahme von Fundtieren, sondern verlässliche Partner von Ämtern und Behörden bei der Unterbringung von beschlagnahmten Tieren oder Tieren aus illegalen Transporten. Er versicherte, dass die Tierheimförderung durch den Freistaat Bayern weitergeführt und die Antragstellung vereinfacht werden soll.

Die Präsidentin des Bayerischen Landesverbandes, Ilona Wojahn, benannte in ihrer Festansprache wichtige Themen, für die sich die bayerischen Tierschützer*innen auch in Zukunft stark machen werden:

Lage der Tierheime

Unter dem Motto: „Alle Tiere brauchen Schutz“, sehen sich die Tierheime heute nicht mehr nur verantwortlich für klassische Heimtiere wie Hund, Katze, Kaninchen, Vögel. Stark zugenommen hat die Zahl aufzunehmender Wildtiere, Reptilien und Exoten und auch für so manches Pferd, Schaf, Huhn, Rind gehen bei den Vereinen Notrufe ein.

Es ist für Bayerns Tierheime zudem selbstverständlich, Tieren in Notsituationen wie etwa beim Hochwasser 2021 oder aktuell den Tieren aus der Ukraine zu helfen

Wojahn verdeutlichte in anschaulichen Zahlen, wie illegale Tiertransporte und Animal Hoarding Fälle Bayerns Tierheime belasten. So fanden 2021 Tiere aus über 140 illegalen Welpentransporten und fast 1.300 Tiere ausgeuferter Tierhaltungen in den Mitgliedsvereinen des Landesverbandes Aufnahme.

Die Tierheime sind auch von den aktuellen Entwicklungen stark betroffen. Steigende Preise, vor allem auch für Energie und Kraftstoffe, die Erhöhung des Mindestlohns ab Oktober, Anhebungen in der tierärztlichen Gebührenordnung ebenfalls ab Oktober – all das wird die Tierschutzvereine und Tierheime vor weitere große Herausforderungen stellen und könnte für manches Tierheim das Aus bedeuten. Es bedarf dringend einer gesamtgesellschaftlichen Lösung und der Unterstützung der Politik, dies zu verhindern.

Katzenschutzverordnung gefordert

Eine große personelle und finanzielle Belastung stellen tausende in Bayern lebende herrenlose, zum Teil verwilderte Katzen und Freigänger privater Halter dar, die nicht kastriert sind und somit zu einer immensen unkontrollierten Vermehrung und Katzenleid führen. Obwohl der Freistaat die Kreisverwaltungsbehörden ermächtigt, Katzenschutzverordnungen zu verabschieden, ist dies bisher nur in Pfaffenhofen und Dachau erfolgt, jedoch bisher ohne konkrete Umsetzung. Die Mitgliederversammlung verabschiedete deshalb eine Resolution mit der Forderung nach einer bayernweiten Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilebende Katzen.

Resolution Tiertransporte in Hochrisikoländer

In einer weiteren Resolution wird das Verbot von Transporten landwirtschaftlicher Tiere in Hochrisikoländer gefordert.

Quelle: Landesverband Bayern

Bildmaterial

Delegierte der bay. Tierschutzvereine bei der Mitgliederversammlung
Delegierte der bay. Tierschutzvereine bei der Mitgliederversammlung
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Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, bei der Festansprache anlässlich des 65-jährigen Bestehens des Landesverbandes Bayern
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, bei der Festansprache anlässlich des 65-jährigen Bestehens des Landesverbandes Bayern
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Mitglieder des Präsidiums des Dt. Tierschutzbundes, Landesverband Bayern mit Thomas Schröder (Präsident Bundesverband, Mitte, 3. v.l.) und Christian Schönwetter (Ltg. Rechtsabteilung Dt. Tierschutzbund, Mitte rechts) sowie der Bay. Tierschutzjugend (vorne
Mitglieder des Präsidiums des Dt. Tierschutzbundes, Landesverband Bayern mit Thomas Schröder (Präsident Bundesverband, Mitte, 3. v.l.) und Christian Schönwetter (Ltg. Rechtsabteilung Dt. Tierschutzbund, Mitte rechts) sowie der Bay. Tierschutzjugend (vorne
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