Katzenjammer: Illegaler Tiertransport gestoppt

Pressemeldung vom 15.03.2024

Am Donnerstagabend entdeckten Beamte der Bundespolizei bei der Kontrolle eines Reisebusses an der Grenzkontrollstelle Waidhaus in der Oberpfalz 18 Babykatzen der Rasse Scottish Fold. Die aus der Ukraine und der Republik Moldau stammenden Tiere waren mit 8-12 Wochen viel zu jung für den Transport. Sie hatten keine gültigen Papiere und auch nicht den vorgeschriebenen Tollwutimpfschutz. Da sie aus nicht gelisteten Drittländern kommen, aus denen Tiere erst im Alter von sieben Monaten mit nachweislicher Tollwutimpfung eingeführt werden dürfen, mussten sie nun in Quarantäne verbracht werden. Zudem waren die Transportbedingungen, 18 Tiere waren während der langen Reise in sechs Transportboxen gesperrt, tierschutzrelevant.

„Gut dass der Transport gestoppt und die Tiere sichergestellt wurden. Sie waren für Abnehmer in Frankreich bestimmt, wer weiß, ob alle Katzen bis dahin überhaupt durchgehalten hätten. Unser Dank gilt sowohl den aufmerksamen Grenzbeamten und der Amtstierärztin, die eine Weiterfahrt der Tiere verhinderten, als auch dem aufnehmenden Tierheim, auf das jetzt viel Arbeit wartet, denn die Katzen müssen längere Zeit in Tollwutquarantäne betreut werden“, betont die Präsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern, Ilona Wojahn.

Gerade der Handel mit Katzen der Rasse Scottish Fold ist besonders verwerflich. Viele schauen nur auf das niedliche Aussehen mit dem runden Gesicht und den großen Kulleraugen. Dabei handelt es sich um eine Qualzucht, die den Tieren großes Leid und Schmerzen verursacht. Leider sind die Faltohren Ergebnis einer unheilbaren Erbkrankheit. Der Gendefekt wirkt sich auf Knorpel und Knochenbau aus und die Tiere erleiden oft höllische Schmerzen. Die Zucht von Scottish Fold ist in Deutschland verboten.

Leider sorgt gerade eine Scottish Fold für traurige Berühmtheit. Claudia Schiffer brachte ihren Kater Chip zu einer Fimpremiere in England in einem Rucksack mit Plexiglasfenster mit auf den roten Teppich. Das Tier erhielt eine Filmrolle, weitere sind geplant und kämpft in den sozialen Netzwerken um viele Follower. Gerade Prominente sollten Vorbild sein und sich in der Öffentlichkeit für das Wohl von Tieren stark machen, statt sich mit ihnen zu schmücken und sie zu vermarkten. Diese Medienpräsenz weckt leider bei vielen Menschen Begehrlichkeiten, ebenfalls eine Scottish Fold zu besitzen, ohne sich bewusst zu sein, dass sie damit Qualzucht fördern und sich ein krankes Tier zulegen. Es ist jedem, der sich mit diesem Gedanken trägt, dringend davon abzuraten, auch um illegale Zucht und illegalen Handel zu boykottieren.

Quelle: Landesverband Bayern

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