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Mahnwache gegen illegale Welpentransporte

Veröffentlicht am 02.10.2021 Illegale Transporte

Der illegale Tierhandel ist schon seit Jahren ein Problem, mit dem Behörden, Tierheime, vor allem aber die betroffenen Tiere zu tun haben. Es handelt sich um ein Riesengeschäft, an dem „Vermehrer“ in süd- und osteuropäischen Zuchtfabriken, Transporteure und Händler zu Lasten der Tiere verdienen und das in Zeiten der Pandemie durch die massiv gestiegene Nachfrage nach Welpen noch größer wurde.

Die Aufgriffe erfolgen längst nicht mehr im Grenzbereich, sondern auch auf Rastplätzen und Zufallskontrollen im Land.

Die Tiere, meist Hunde- und Katzenwelpen, werden viel zu früh ihren Müttern entrissen, sind dadurch und durch unsägliche Transportbedingungen traumatisiert, verfügen über keinen ausreichenden Impfschutz, sind bereits krank oder besonders anfällig für Krankheiten. Es bedeutet unendliches Leid für die schutzlosen Tierkinder, die nichts dafür können, dass sie nur aus Geldgier produziert wurden, um teuer verschachert zu werden. Den skrupellosen Händlern und „Züchtern“ ist das qualvolle Leid der Elterntiere und der Welpen egal.

Es handelt sich dabei nicht mehr nur ausschließlich um professionelle, Profitorientierte Händler und Vermehrer handelt, sondern auch so manche Privatperson versucht ist, mit ein paar Schmuggeltieren schnell ein paar tausend Euro zu verdienen. Zudem bietet der Tierhandel im Internet kriminellen Händlern eine Plattform, die streng reguliert, wenn nicht gar verboten gehört.

Um auf das Problem aufmerksam zu machen und vor allem potentielle Tierinteressenten vor der Anschaffung von Welpen aus dubiosen Kreisen zu warnen, fand am 24. September auf dem Rindermarkt im Zentrum der Landeshauptstadt eine Mahnwache statt. Sie wurde durch den Deutschen Tierschutzbund, Landesverband Bayern, organisiert und stand unter dem Motto: „Süße Ware, schneller Tod – Welpenhandel stoppen!“ Damit schlossen sich bayerische Tierschützerinnen und Tierschützer einer im Frühjahr durch den Hamburger Tierschutzverein ins Leben gerufenen Kampagne und inzwischen bundesweit laufenden Kampagne gegen illegalen Welpenhandel an.

Neben Ilona Wojahn, Präsidentin des Bayerischen Landesverbandes und Michaela Vollath vom Münchener Tierschutzverein, sprach auch Tierpflegerin Steffi Kraus vom Tierheim Quellenhof im Landkreis Dingolfing und schilderte sehr emotional ihre Erfahrungen in der Betreuung sichergestellter Tiere aus illegalen Transporten.

Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger kümmern sich aufopferungsvoll um die meist viel zu jungen, kranken, geschwächten Welpen. Nicht selten müssen sie miterleben, wie Tiere unter ihren Händen versterben oder sie von den Behörden aufgefordert werden, mühe- und liebevoll gesundgepflegte Tiere an die kriminellen Händler und Transporteure zurückzugeben.

Von der Mahnwache ging der dringende Appell an die Bundes- und Europapolitiker, endlich mit strengeren Gesetzen und härteren Strafen gegen die immense Welpenproduktion und den illegalen Handel vorzugehen. Dem unsäglichen Tierleid der Welpen und Elterntiere muss ein Ende gesetzt werden.

 
 
 
 
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