Rotwild in Not! Stoppt die Auflösung von Winterfütterungen!
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Notfallplan gegen das große Sterben im Bergwald
Angesichts der massiven Verluste von Reh-, Gams- und Rotwild im bayerischen Berggebiet fordern Natur- und Tierschutzvereine im Schulterschluss ein sofortiges Jagdverbot im Bergwald und Akuthilfe.
Die plötzlich einsetzenden, massiven Schneefälle der vergangenen Woche haben ein weißes Leichentuch über die Wälder und Berggebiete der Alpen gelegt. Gerade die langbeinigen Pflanzenfresser stecken zum Teil wie einbetoniert in den nassen Schneemassen fest, ohne Chance irgendwie Nahrung zu erreichen.
Deshalb haben in einer ungewöhnlichen Allianz zwei Tierschutz- und zwei Naturschutzvereine einen Eilantrag an Regierung und Ministerium gestellt. Mit von der Partie sind der Deutsche Tierschutzbund (DTB), Landesverband Bayern, der Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) und der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB). Die Federführung übernahm der Verein „Wildes Bayern“.
Unsere Forderungen sind klar und zielgerichtet, da gibt es kein Verhandeln, so Dr. Christine Miller, Vorsitzende des Wilden Bayern:
„Es darf 2019 kein Schuss im Berggebiet fallen, bevor nicht klar ist, wie es denn Wildtieren geht!“ Das große Sterben ist zum Teil hausgemacht. Im Staatsforst haben die Betriebsleiter die Fütterung von Rehwild verboten, sogar in den Gebirgslagen. Die Rotwildfütterungen wurden teilweise ersatzlos aufgelöst. Dort, wo noch Fütterungen betrieben werden, dürfen die Forstangestellten erst spät mit der Fütterung beginnen. Nach den massiven Schneefällen der vergangenen Tage stecken die Tiere jetzt oft in höheren Lagen fest und können sich nicht mehr zu den wenigen Futterstellen durchkämpfen.
Neben dem individuellen Leid, das die entkräfteten und erschöpften Tiere jetzt erleben, geht es beim Gamswild buchstäblich ums Ganze. Denn seit Jahren warnen Experten davor, dass die Bestände immer kleiner werden, ein Kollaps zu befürchten ist. Die kleinen Rudel wurden systematisch durch einen massiven Jagddruck aufgerieben.
Besonders schlimm ist dabei, dass die Gams in ihren wichtigen Überwinterungsgebieten den ganzen Winter hindurch geschossen werden. Genau in diesen Wintereinständen von Berchtesgaden bis Sonthofen wird seit Jahren die Schonzeit aufgehoben. Dazu kamen bereits im vergangenen Jahr schwere Verluste durch den langen Winter. „Ich gehe davon aus, dass wir die Jagd auf Gamswild, für mindestens ein oder zwei Jahre komplett einstellen müssen, damit diese, geschützte Tierart überhaupt noch überlebt,“ so Miller.
Notfallmaßnahmen müssen aber auch für andere besonders notleidende Wildarten ergriffen werden, wie zum Beispiel viele Greifvögel und Raufußhühner. „Wir haben den Tieren immer mehr Lebens- und Rückzugsräume genommen“, pflichtet auch Tessy Lödermann, die Vizepräsidentin des DTB, Landesverband Bayern, bei. „Jetzt müssen wir ihnen helfen, damit sie nach dieser Schneekatastrophe in unserer Kulturlandschaft zu überleben.“
Sogar die Bundeswehr steht Gewehr bei Fuß um in den unzugänglichen Gebieten Heu auszubringen. In den Hochlagen sind die Tiere sehr oft in den Schneemassen gefangen, weil mit sogenannten Kirrungen, die man aus jagdlichen Gründen anlegte, verhindert wurde, dass sie rechtzeitig in tiefere Gebiete zogen. „Soweit ich weiß, haben die Staatsforsten jedoch die Hilfe der Bundeswehr abgelehnt. Wenn dadurch jetzt unnötig Tiere verhungern, werden, wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen!“ so Miller. „Sollte unser Eilantrag – und die akute Nothilfe für unsere Wildtiere – nicht berücksichtigt werden, werden wir wohl die Frau Staatsministerin persönlich davon überzeugen müssen, dass zu Bayern auch Wildtiere gehören und die Regierung und ihre Forstbetriebe sich auch mal etwas anstrengen müssen um diesen landeskulturellen Schatz für künftige Generationen zu erhalten.“
Schneemassen bedrohen auch Wildtiere
Nicht nur für Menschen stellen die Schneemassen ein Problem dar, für Wildtiere können sie lebensbedrohend sein. Deshalb bittet der Tierschutzverein des Landkreises Garmisch-Partenkirchen e.V. die Bevölkerung Rücksicht auf die Situation der Wildtiere zu nehmen. Spaziergänger sollen auf den Wegen bleiben und im Bereich von Wildeinständen und Wildfütterungen ihre Hunde an die Leine nehmen.
Zudem sollten Skiläufer, Rodler, Skitouren- und Schneeschuhgeher die Lebensräume von Wildtieren nicht betreten. Tessy Lödermann, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins: "Wer jetzt Wildtiere aufscheucht und sie zwingt, sich kräftezehrend im Tiefschnee fortzubewegen, nimmt in Kauf, dass sie vor Erschöpfung verenden. Wir Menschen haben gerade in Notzeiten eine hohe ethische Verantwortung dem Wild gegenüber." Deswegen ist Tessy Lödermann auch den Bayerischen Staatsforsten dankbar, die vorerst in den Bayerischen Gebirgsrevieren die Jagd eingestellt haben. "Ich bitte alle privaten Jäger, sich dem anzuschließen", so Lödermann.
Da der Zugang zu natürlicher Nahrung am Boden für das Wild derzeit so gut wie ausgeschlossen ist, fordert Lödermann aufgrund der hohen Schneelagen und weiterer zu erwartenden Schneefälle, die Untere Jagdbehörde beim Landratsamt auf, auch für das Rehwild eine "Notzeitfütterung" anzuordnen.
"Dies ist nicht nur aus Tierschutzgründen und aufgrund der Hegeverpflichtung der Jägerschaft dringend geboten, sondern würde auch Druck vom Wald nehmen, da den Tieren nur noch die Nahrungsaufnahme an Bäumen und Sträuchern möglich ist," so Lödermann.
Ihrer Meinung nach, wird sich die Situation noch verschlechtern, wenn es nicht nur zu weiteren Schneefällen, sondern auch zu Regen und anschließender Kälte kommt. Wenn die Schneemassen verharrschen, dann ist dies für alle Wildtiere, besonders auch für die Greifvögel und Eulen die große Kathastrophe.
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Nachtschicht in der Reptilienauffangstation München
Wenn irgendwo in Europa Tierschutzfälle von Behörden bearbeitet werden, heißt das noch lange nicht, dass die Tiere vor Ort untergebracht werden können. Hier spielen Netzwerke und Kooperationen eine sehr wichtige Rolle.
So auch im vorliegenden Fall: In Luxemburg musste am 13.12. am Morgen ein Internethändler wegen erheblicher Tierschutzverstöße überprüft werden, gegen den diverse Anzeigen vorliegen. Der Mann handelte vornehmlich mit insbesondere sehr giftigen, aber auch einigen wenigen ungefährlichen Reptilien, Insekten und Spinnentieren.
Vor Ort fanden die Behördenmitarbeiter und die Mitarbeiter des Centre de Soins pour la Faune Sauvage Parc Le'h desolate Zustände vor. Keines der Tiere hatte Wasser, die Behälter waren großteils mit Kot und Urin verdreckt, zu klein und nicht im Ansatz art- und verhaltensgerecht.
Viele der Tiere waren nie aus ihren Transportverpackungen umgesetzt, sondern einfach darin belassen worden – leider nicht selten bei Internethändlern. Es blieb der Behörde somit keine Wahl, es musste der gesamte Bestand aufgelöst, weggenommen und untergebracht werden. Für ungiftige Arten gab es Platz im Centre de Soins pour la Faune Sauvage Parc Le'h vor Ort, aber wohin mit elf Kobras, sieben Vipern, darunter vier Puffottern und 105 teils sehr giftigen Skorpionen? Für sie bestanden in Luxemburg keine Unterbringungsmöglichkeiten.
Analog zur allgemein üblichen Situation, auch bei illegalen Welpentransporten auf den Straßen oder ähnlichen Großaktionen, z. B. Fällen von Animal Hoarding, werden hier die Verantwortlichkeiten rasch an Tierheime und Auffangstationen abgegeben, denn der Staat sorgt zwar für geltende Gesetze und deren direkten Vollzug, das Problem der Unterbringung liegt jedoch in mehr oder weniger privaten Händen, bei Tierschutzorganisationen. Und die sind meist gut vernetzt und kooperieren oft sehr eng. Anders wäre keiner dieser Fälle zum Wohl der Tiere zu managen.
So kamen noch am selben, jedoch sehr späten Abend und nach vielstündiger Autobahnfahrt 123 Gifttiere in der Reptilienauffangstation in München an, wurden noch in der Nacht gesichtet, untersucht, behandelt, eingesetzt und versorgt.
Hier zeigen sich einerseits die Grenzen behördlicher und staatlicher Möglichkeiten und der Nutzen von bestmöglicher Vernetzung im Tierschutz, aber auch und dies ganz vordringlich, die dringende Notwendigkeit spezialisierter Einrichtungen, wie der Auffangstation in München und deren international hoch geschätzter Expertise.
Wir alle stehen Ihnen für etwaige Rückfragen herzlich gerne zur Verfügung.
Kontakt: Petra Taint, Tel.: 01 76/45 57 17 15, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Markus Baur, Tel. : 089/2180-5030, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!